Diese Wiki-Seiten wurden von Studenten im Rahmen der Vorlesung GameDesign am efi erstellt.

Among Us (2018)

von Marcus Bromander, Amy Liu, Forest Willard

StudioInnerSloth
PublisherInnerSloth
GenereDeduktionsspiel, Partyspiel
SpielerMehrspieler
ArchitekturPC, Android, iOS
Spieldauer3–30 Minuten
Fortsetzungen + Spin-OffsAmong Us 2 (Nur Angekündigt)


Beschreibung

Das Spiel lässt sich von dem Partyspiel Werwolf oder auch dem Mod TTT für das Computerspiel Garry’s Mod inspirieren und setzt, wie diese, auf ein Spielprinzip in dem die Spieler zu Beginn einer Spielrunde jeweils eine von zwei Rollen zugeordnet bekommen. Die meisten von ihnen sind Crewmates (Crewmitglieder), eine vorher festgelegte Anzahl der Spieler sind Impostors (Betrüger). Das Ziel der Crewmates ist es, die Impostors zu identifizieren und zu eliminieren oder alle ihre Aufgaben zu erledigen. Die Crewmitglieder besitzen hierbei allerdings keine Waffen, wodurch das Eliminieren nur über Abstimmungen mittels des Sprachchats erfolgen kann. Die Aufgabe der Impostor ist es wiederum, die Crewmates auszuschalten. Hierbei müssen Sie meist geschickt vorgehen, um nicht entlarvt zu werden.

Formales Design

  • Feste Karten im SCFI Design
  • Figuren, im Spiel als Astronauten dargestellt, unterscheiden sich (fast) nicht
  • Sprachchat, der nur in einer bestimmten Situation aktiviert ist
  • Steuerung: Touchscreen, Tastatur + Maus

Das Spiel besitzt ein mittlerweile eher untypisches Grundprinzip der Gleichheit. Zwar kann der Spielfigur eine andere Hose oder ein Hut aufgezogen werden, aber um mehr als ein kleines Gimmick handelt es sich hier nicht. Es gibt keinen Charakterfortschritt, keine unterschiedlichen Waffen und für Crewmates keine Fähigkeiten. Einzig die Imposter können durch Lüftungsschächte gehen oder ein in der Nähe befindliches Crewmitglied mittels Knopfdrucks töten.

Auf der Karte gibt es mehrere Aufgaben, die von den Crewmitglieder erfüllt werden müssen. Hier benötigt zum Beispiel ein Stromkasten eine neue Leitung, ein Generator Treibstoff oder der Müll muss aus dem Raumschiff gebracht werden. Imposter können keine derartigen Aufgaben erledigen. Um nicht aufzufallen können sie nur so tun, als würden sie eine Aufgabe abschließen. Sie können das Erledigen der Aufgaben allerdings sabotieren, indem Sie beispielsweise die Sauerstoffzufuhr deaktivieren oder das Licht ausschalten.

Emotionales Design

Among Us wird erst durch sein Emotionales Design zu einem interessanten und großartigen Spiel. Die Hintergrundmusik wird zu den meisten Zeitpunkten weggelassen und die schweren, oft hallenden Schritte der Spielfigur sind häufig die einzigen Geräusche die zu hören sind. Der Sprachchat ist nur verfügbar, wenn ein toter Spieler entdeckt wurde oder ein Spieler zu einem Notfallmeeting ruft. Dies und die Tatsache, dass man sich als Crewmitglied nicht gegen die Tötung durch einen Imposter, der hinter jedem Spieler, denen man begegnet stecken könnte, wehren kann, sorgen für eine grundsätzlich angespannte, manchmal sogar leicht panische Stimmung.

Es kommt nur allzu oft vor, dass man erleichtert aufatmet, wenn endlich eine Leiche gefunden wird oder ein Mitspieler zum Notfallmeeting ruft. Dieses Aufatmen ist allerdings nur von kurzer Dauer, denn nun werden alle lebenden Spieler in den Meeting Room teleportiert und für diese der Sprachchat aktiviert.

Hier beginnt der zweite Aspekt des Spiels. In diesem sollte sich der Spieler gut überlegen, was er von sich gibt. Schließlich ist er für die Crewmates ein potenzieller Impostor und ungenaue, komische oder falsche Äußerungen führen meist zum Tot. Auch die Impostor werden versuchen ihm jedes Wort im Hals umzudrehen und ihn somit als den Bösen darzustellen. Ist er selbst ein Betrüger, muss er den emotionslosen Lügner aus sich herausholen und eine überzeugende Geschichte für seine Unschuld präsentieren. Am besten findet er sogar noch eine Möglichkeit ein Crewmitglied für seine Taten verantwortlich zu machen.

Diese Abstimmungen haben ein Zeitlimit. Ist dieses erreicht oder alle Spieler haben abgestimmt, wird, sofern die Mehrheit der Spieler nicht für das Überspringen der Abstimmung gestimmt hat, der Spieler mit den meisten Stimmen getötet. Als toter Spieler muss man hier nur allzu oft hilflos mit ansehen, wie sein Mörder mit Engelszunge einen weiteren Kameraden über die Planke schickt.

Mediales Design

  • Spannungsaufbauende Hintergrundmusik
  • 2,5D
  • Tötungsanimationen sind nur für den Impostor und den getöteten Spieler zu sehen
  • Witzig gestaltete Animationen
  • Aufgaben sind meist sehr gut designt und somit selbsterklärend

Im Medialen Design, weist Among Us keine besonderen Merkmale auf. Grafik und Effekte sind für ein Indie-Spiel in Ordnung, vielleicht sogar gut, aber im Großen und Ganzen nichts Besonderes. Das die Tötungseffekte nur für den Killer und sein Opfer zu sehen sind, ermöglicht viele Möglichkeiten das Spiel zu spielen. Nur anhand der Nähe zum Opfer kann ein Killer erkannt werden.

Bewertung

Among Us zeigt einmal mehr, dass sich kleine Indiespiele in Zeiten von großen AAA-Titeln nicht zusammengekauert in einer Ecke verstecken müssen. Vielmehr sollten sich große Studios öfters fragen, ob mit ihren Ressourcen nicht mehr zu erreichen wäre. Das Design ist nett gemacht und wenn man sich für Echtgeld einen Begleiter kauft, kann dieser sogar wirklich süß aussehen, aber groß Beeindrucken kann das Spiel hier nicht. Dies geschieht erst durch das Gameplay.

Das Spiel schafft es in seinen Interaktionsphasen eine spannende Atmosphäre aufzubauen. Oft muss man sich schnell zwischen wegrennen oder dem zu ende Bringen der Aufgabe entscheiden. Entschließt man sich allein herumzulaufen, um die Aufgaben schnell zu erledigen, ist man ein leichtes Ziel für die Imposter. Aber auch in einer Gruppe ist man nie sicher. Ein dreister Impostor könnte mitten in der Gruppe einen Mord begehen und ihn anschließend dem Spieler anhängen. Ist man selbst der Betrüger, sitzt die ständige Angst des auffliegen im Nacken.

Durch die Abstimmungsphasen wird Among Us zu dem was mir am meisten gefällt. Hier kann mit einer gewissen Überzeugungskraft viel erreicht werden. Das Gefühl, wenn man seinen Mord jemand anderem in die Schuhe schieben kann und dieser dann vom Rest der Crew ausgeschaltet wird, sorgt für das Vergessen der Runden bei denen man als erster sein trauriges Ende gefunden hat. Abschließend sollte noch gewarnt werden, dass Among Us Freundschaften schneller zerstört als es eine Partie Uno oder Monopoly je könnte.

Referenzen


Christopher Feichtenbeiner, WS 2020/2021

Options: