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Dragon Quest XI - Streiter des Schicksals (2017 - 2020)
entwickelt und veröffentlicht von SQUARE ENIX
Genre | RPG |
Spieler | Singleplayer |
Architektur | Unreal Engine 4 (auĂźer bei der 3DS-Version) |
Spieleplattformen | Nintendo 3DS, Playstation 4, Microsoft Windows, Nintendo Switch, Xbox One |
Spieldauer | 60 - 80 Stunden (Hauptstory) |
Fortsetzungen + Spin-Offs | Teil der „Dragon Quest“-Reihe |
Beschreibung
„Dragon Quest XI - Streiter des Schicksals“ ist, wie der Name bereits vermuten lässt, der elfte Ableger der „Dragon Quest“-Hauptreihe und wurde erstmals im Juli 2017 exklusiv in Japan für Nintendo 3DS sowie PlayStation 4 veröffentlicht. Im September 2018 erfolgte dann die weltweite Veröffentlichung für PS4 und Microsoft Windows. Circa ein Jahr später wurde weiterhin eine erweiterte Version des Spiels mit dem Namenszusatz „Definitive Edition“ herausgegeben, welche zunächst für Nintendo Switch und im Dezember 2020 dann auch für PS4, Microsoft Windows und Xbox One erschien.
In diesem Ableger des JRPG’s, welches sich hauptsächlich an klassische RPG-Mechaniken hält und von einer linearen Storyline angetrieben wird, spielt man einen jungen Mann, der erfährt, dass er die Reinkarnation eines legendären Helden früherer Zeiten ist, nämlich der „Lichtbringer“. Da er nicht viel über seine eigentliche Herkunft und Vergangenheit weiß, weil er als Adoptivkind in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist, nachdem er als Baby am Rand ebendieses Dorfes in einem Fluss angespült wurde, soll er zum König der Hauptstadt aufbrechen, der ihn über die Macht des Lichtbringers und seine Vergangenheit aufklären soll. Doch alles kommt anders als gedacht: in der Stadt angekommen, wird der Protagonist vom König als „Spross der Finsternis“, der Leid über das ganze Land bringen wird, gebrandmarkt und von der königlichen Armee gnadenlos gejagt. Auf der Flucht lernt er eine Reihe weiterer Abenteurer kennen, die mit ihm gemeinsam, auf der Mission die ominöse Macht aufzuhalten, die die Welt bedroht, verschiedene Kontinente und Meere bereisen und ihm helfen, die Geheimnisse der eigenen Vergangenheit aufzuklären.
Formales Design
- Auf der Overworld und im Kampf sind Kamera und Spielfiguren frei bewegbar (im 3D-Modus)
- Hauptquests zum Voranschreiten in der Story und Nebenquests zum Erhalt von seltenen Items und Materialien
- Materialien können mit der „Pfiffigen Schmiede“ und einem Crafting-Mini-Game zu wertvollen Ausrüstungsgegenständen verarbeitet werden, von denen viele nicht in regulären Rüstungsläden gekauft werden können
- Jeder Charakter besitzt eigenen Skill-Tree, in dem neue Fähigkeiten, Zauber und Statverbesserungen mit Talentpunkten, die durch LevelUps verdient werden, freigeschaltet werden können —> Spezialisierung auf bestimmte Waffen/Zauberarten usw. je nach Belieben
- Weiterhin können Charaktere durch zahlreiche Waffen und Ausrüstungsgegenstände verstärkt werden oder ihr Aussehen ändern
- Es gibt keine Random-Encounter, sondern alle Gegner sind auf der Overworld sichtbar
- Manche im Kampf besiegte Gegner können als Fortbewegunsmittel verwendet werden und werden teilweise sogar benötigt, um in Geländeabschnitten weiterzukommen
- Relativ klassisches Turn-Based-Combat-System (jeder Kampfteilnehmer kann pro Runde eine Aktion ausfĂĽhren)
- Allerdings auch einige Individualitäten
- FĂĽr jedes Gruppenmitglied können Taktiken, die jede Runde geändert werden können, ausgewählt werden (z.B. „Befehlen folgen“ → Der Spieler bestimmt die Aktionen; „Gnadenlos sein“, „Keine MP verwenden“, „Wunden heilen“, etc. → Aktionen werden je nach ausgewählter Taktik vom Computer bestimmt)
- Nach bestimmter Anzahl gekämpfter Runden kann der Zustand „Kräftigung“ erreicht werden:
- Je nach Charakter erhält man unterschiedliche Kräftigungsboni → verschiedene Stats werden geboosted
- Sollten mehrere Gruppenmitglieder gleichzeitig gekräftigt sein können „Koop-Kräfte“ eingesetzt werden, nach deren Einsatz allerdings die Kräftigung verloren geht
- Koop-Kräfte sind einzigartige starke Angriffe oder Fähigkeiten, die je nach gekräftigten Charakteren unterschiedliche Effekte besitzen
Emotionales Design
- Jeder der Partymember hat individuelle Charakterzüge, die sich auch in den erlernbaren Fähigkeiten wiederspiegeln, sowie jeweils eine eigene packende Hintergrundgeschichte, die in die Hauptstory mit einbezogen wird
- Die Story erinnert zunächst an typische JRPGs, hat jedoch einen überaus unerwarteten Plottwist
- Die Interaktion mit NPCs wirkt sehr lebendig, da jeder einzigartige Dialoge besitzt, die sich auch je nach Fortschritt in der Story ändern können
- Durch die Sprachausgabe werden Emotionen und die CharakterzĂĽge soryrelevanter Charaktere besser vermittelt
- Trotz der Ernsthaftigkeit der Story wird diese oftmals durch witzige Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern (vor allem durch Rionaldo und Veronika) aufgelockert
- Der Orchestrale Soundtrack vermittelt zu jeder Situation die passende Stimmung
Mediales Design
- Grafik:
- Story-relevante Cutscenes
- Jede Koop-Kraft hat eine unterschiedliche Cutscene während des Kampfes
- Ansprechende Gestaltung der Overworld (sowohl in 3D, als auch in 2D)
- Möglicher Wechsel zwischen 3D-HD- und 2D-16bit-Grafik
- Im 3D-Modus:
- Eher comichafte, jedoch hochauflösende Grafik
- Third-Person
- Im 2D-Modus:
- Pixelgrafik
- Top-Down-Ansicht
- Zusätzliche Missionen exklusiv für den 2D-Modus, bei denen man in die Welten der Spiele der anderen „Dragon Quest“-Teile reisen kann
- Sound und Musik:
- Auswahl zwischen originalem Soundtrack und orchestraler Fassung:
- Einzigartige Soundtracks fĂĽr die Overwold und Cutscenes, die auch emotional ansprechend sind
- FĂĽr jede Overworld- und Kampfaktion gibt es eigene SoundFX
- Auswahl zwischen Englischer und Japanischer Sprachausgabe
Bewertung
Als neuste Installation der Genre-definierenden „Dragon Quest“-Reihe, gilt dieses Spiel als eines der besten JRPGs der Neuzeit. Vor allem überzeugt es durch seine fesselnde und erfrischende Story und einzigartige Charaktere, durch angenehme Gameplayänderungen, welche das Spielen komfortabler machen, sowie durch visuell ansprechende und anspruchsvolle Kämpfe.
Auch gilt es zu bemerken, dass das Spiel trotz zahlreicher Neuerungen und Änderung im Kern dem Charme seiner Vorgänger treu bleibt(z.B. die zu Hauf vorkommenden Wortspiele oder an Geschichte und Kultur angelehnte Namensgebungen). Besonders gelungen ist das Belohnungssystem dieses Spiels, da das detaillierte Erkunden der großen Spielwelt, die Interaktion mit NPCs und das Verwenden bestimmter Features wie beispielsweise der „Pfiffigen Schmiede“ immer entweder mit neuen seltenen Items und Sammelgegenständen, die einige Vorteile bieten, oder mit Informationen zur Geschichte der Spielwelt honoriert wird.
Auch das Post-Game bietet einiges an Content: So setzt sich die eigentlich abgeschlossen geglaubte Spielstory noch weiter fort und man kann zahlreiche Ausrüstungs- und Sammelgegenstände ergattern, mit denen sich beispielsweise auch das Aussehen der Spielfiguren weiterhin verändern lässt.
Alles in allem kann ich sagen, dass mich „Dragon Quest XI - Streiter des Schicksals“ so gefesselt hat wie schon lange kein Spiel mehr. Für jeden RPG-Enthusiast ist es ein Muss, aber auch Spieler, die sich allgemein für Story-basierte Spiele interessieren, sollten diesem grandiosen Titel eine Chance geben.
Referenzen
Gameplay
Vincent Krappmann, WS 2020/21