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Gothic (2001)
von Piranha Bytes
Typ | RPG |
Spieler | Singleplayer |
Architektur | PC |
Spieldauer | 30 - 50 Stunden |
Auszeichnungen | 4Players 27.03.2001: 90% Gamestar 04/2001:88% |
Fortsetzungen + Spin-Offs | Gothic II + Add-on, Gothic 3, Arcania: Gothic 4 |
Beschreibung
Das Myrthanische Reich befindet sich in einem erbitterten Krieg mit den Orks. Um die Oberhand zu gewinnen sind die Soldaten auf Waffen aus “magischem Erz” angewiesen. Die Lage scheint so verzweifelt, dass der König den Befehl gibt, alle verurteilten Verbrecher des Landes zur Arbeit in den Erzminen zu zwingen. Um jede Flucht unmöglich zu machen wird eine magische Barriere um das “Minental” errichtet, die zwar jeden hinein, doch niemanden wieder hinaus lässt. Der Spieler wird in dieses Gefängnis ohne Fluchtmöglichkeit geworfen und muss sich fortan in der Welt der Gesetzlosen behaupten.
Formales Design
- Frei begehbare Welt (schwimmen, klettern): was man in der Landschaft sieht kann man auch fast immer erreichen
- NPC’s mit Tagesabläufen, Sympathiewerten gegenüber dem Spieler, unterschiedlichen Dialogoptionen, Reaktionen auf das aktuelle Spielgeschehen (Diebstahl, unerlaubtes Betreten von Häusern, Kämpfe)
- Drei Fraktionen, die sich teils verfeindet gegenüberstehen. Spieler muss Partei ergreifen
- Konflikte: der Spieler muss sich in der Spielwelt erst einmal behaupten (Arenakämpfe, Räuber, Schutzgelderpresser usw…)
- Besonderheit: Kein festes Ziel zu Beginn der Story, einzige Aufgabe: Ãœberlebe!
Emotionales Design
- Raue Atmosphäre in der Welt der Gesetzlosen
- Ständiges Gefühl der Bedrohung, Charaktere sind oft nur auf den eigenen Vorteil bedacht
- Story mit unvorhersehbaren Wendungen, die teils große Auswirkungen auf die Spielwelt haben
- Glaubhafte Charaktere mit interessanten Hintergrundgeschichten
Mediales Design
- Dunkle, entsättigte Farbpalette unterstreicht die Atmosphäre des Spiels
- Für damalige Verhältnisse extrem große Weitsicht über die Spielwelt
- Kultige Synchronisation: “Ich glaube, ich hau dir mal ein bisschen aufs Maul!”
- Düsterer und stellenweise sehr minimalistischer Soundtrack
Bewertung
Gothic hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Die lebendige Spielwelt, die spannende Story mit nachvollziehbaren Konflikten und das spezielle Setting inklusive ausgefallener Charaktere erzeugen eine dichte und packende Atmosphäre. Die kleineren Mängel im Gameplay - unter anderem wirkt das letzte Drittel des Spiels unfertig, es gibt abseits der Hauptstory keine wirklichen Herausforderungen oder Veränderungen in der Spielwelt mehr - können das Erlebnis kaum trüben. Der Nachfolger samt Add-on ist zwar Gameplay-technisch ausgereifter und wirkt auch zum Ende hin noch fertig, konnte aber aufgrund seiner generischen Story meiner Meinung nach nicht mehr komplett an die Atmosphäre des Erstens Teils anknüpfen. Über die nachfolgenden Teile der Serie - Gothic 3 und Arcania - lohnt es sich dann leider schon nicht mehr zu sprechen. Alles in allem bildet Gothic einen Meilenstein in meiner persönlichen Gaming-Historie.
Referenzen
- http://worldofgothic.de/gothic/
- http://worldofgothic.de/gothic/links_cat1_1.htm
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gothic_
Willi Schorrig, WS 2015