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Monster Hunter World (2018)
von Capcom
Typ | Action role-playing game |
Spieler | Singleplayer, Multiplayer |
Architektur | PC, PS4, XBOX ONE |
Spieldauer | 80 Stunden |
Auszeichnungen | The Game Awards 2018: Best role-playing game |
Gefiel 92% der Nutzer | |
Steam | Alle Rezensionen: sehr positiv(176.687) |
Fortsetzungen | DLC: Monster Hunter World: Iceborne, Nintendo Switch exklusiv: Monster Hunter Rise (26.03.2021) |
Beschreibung
Monster Hunter World ist das 18. Spiel aus der Monster Hunter Serie, welche seit jeher von Capcom produziert wird. Erschienen ist es am 26. Januar 2018 und wurde am 6. September 2019 durch ein großes DLC erweitert. Entgegen seiner Vorgänger, welche bevorzugt für Nintendos und Sonys Konsolen und Handhelds veröffentlicht wurden, wurde dieser Teil der Serie nur auf den aktuellen Konsolen - dazu zählen PS4 und XBOX One - sowie auf PC veröffentlicht. Dieser Schritt war aber nur einer von vielen, die das Spiel zu seinem durchschlagenden Erfolg verholfen haben. Gerade, da man mit einem Release auf den bisher unberücksichtigten Plattformen eine Menge Monster Hunter Neulinge erreichte, wurde das Spiel sehr anfängerfreundlich gestaltet. Wurde man in den älteren Teilen der Serie mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen (hier hast du eine Waffe, versuche mal X zu töten / finde raus, was du tun musst), so wird der Spieler nun durch zahlreiche Ingametutorials geführt, welche jeden Aspekt des Spiels durchschaubar erklären.
Spielprinzip
Wo Monster Hunter drauf steht, ist auch Monster Hunter drin. Soll soviel heißen wie am altbekannten System hat sich nicht viel geändert, Das ist aber auch gut so, denn die Fans wissen, was sie mit Monster Hunter erwarten dürfen. Beginnend mit einer schwachen Grundausrüstung wird der Jäger in den Kampf geschickt, und sammelt dabei in der Welt und bei erlegten Monstern Materialien, welche später beim Schmied in höherwertige Waffen und Rüstungen verwandelt werden können. Man beginnt also mit dem Kampf gegen ein Monster, erlegt (oder fängt) es X Mal, bis man die gewünschten Materialien beisammenhat und fertigt sich daraus eine stärkere Ausrüstung, um ein noch stärkeres Monster zu erlegen. Dieses Grinding lastige Prinzip gefällt natürlich nicht jedem, es ist aber auch ein tollen Gefühl, wenn man nach zahlreichen Kämpfen gegen ein starkes Monster endlich eine Rüstung zusammen geschmiedet hat, die umwerfend aussieht und auch mit ihren Stats großen Eindruck verschafft. Zudem wurde der Grind in Monster Hunter World enorm erleichtert im Vergleich zu seinen Vorgängern, da es nun sogenannte Untersuchungen gibt. Dort macht man Jagd auf dieselben Monster wie in normalen Kill-Quests, man wird jedoch mit zusätzlichen Items belohnt, da jede der Untersuchungen sich von einer normalen Kill-Quest unterscheidet. Mal gibt es weniger Fehlversuche (Ohnmachten) oder das Zeitlimit wurde verringert. Es geht jedoch nicht in alles Quests darum, ein großes Monster zu töten oder zu fangen. Es gibt auch Aufgaben wie das Erforschen eines unbekannten Monsters anhand dessen Spuren, die in der Spielwelt verteilt sind, oder das Sammeln von bestimmten Pflanzen für einen Bittsteller.
Design der Spielwelt
Zum Vergleich ein Bild aus Monster Hunter auf der PS2
Und hier eines aus Monster Hunter World mit dem gleichen Monster
Durch den erstmaligen Release auf rechenstarken Plattformen sowie auf dem PC konnte Monster Hunter sich in diesem Ableger einmal ganz in seiner grafischen Pracht zeigen, eine wahre Freude für jeden Monster Hunter Fan, der seine Anfänge auf der Nintendo Wii oder gar PS2 gemacht hat. Alle Bestandteile der Spielwelt sind hochtexturiert aufgelöst, besondere Sorgfalt wurde hier auf die Details der Monster sowie der Rüstungen der Spieler gelegt. Die Auflösung des Spiels allgemein lässt sich auf dem PC bis auf 4K hochschrauben, die Konsolen geben sich mit Full HD zufrieden. Die verschiedenen Gebiete, die man im Rahmen seiner Monsterjagd beschreiten kann – dazu gehören ein dichter Wald, dessen Zentrum ein riesiger, begehbarer Baum bildet, eine Wüstenlandschaft durch die ein Wasserlauf erfrischendes Grün trägt, das Tal der Verwesung (der Name beschreibt es eigentlich schon sehr passend), eine Ebene bestehend aus erkaltetem Magma, Lavaflüssen und durch hohen Druck geformten Gebilden aus Kristallen, und zuletzt aus einem Bergland, welches Jahre zuvor unter Wasser stand und daher von Korallen und ausgefallenen Pflanzen geschmückt ist - sind sehr aufwendig, detailliert und liebevoll gestaltet worden. Im 2019 erschienenen DLC Monster Hunter World Iceborne wurde die Spielwelt um ein weiteres Gebiet ergänzt, eine Tundra aus Schnee und Eis samt zugehöriger einheimischer Monster. Jedes dieser Gebiete ist in kleinere, mit Nummern bezeichnete Bereiche unterteilt. Was die Gebiete in World jedoch auszeichnet, ist die Tatsache, dass man sich zwischen diesen Bereichen ohne Ladebildschirm fortbewegen kann. Zuvor musste beim Verlassen von Gebiet 1 und Betreten von Gebiet 2 ein kurzer Ladebildschirm angesehen werden. Was Capcoms Design ausmacht, sind die kleinen Details, mit denen sie die Spielwelt zum Leben erwecken. Es gibt überall etwas zu sehen oder zu entdecken, von kleinen collectible Aufgaben wie Fotos schießen einmal abgesehen. Stellt man sich in einer Pause vom zehrenden Monster kloppen einmal ruhig in die Welt und beobachtet, was man so entdecken kann, so fallen einem viele kleine Lebewesen (die man fangen und als Deko in sein Jägerheim umsiedeln kann) auf. Besonders liebevoll wurden die Felynen, das sind kleine Helfer in form von Katzen, die im Dorf oder auf Jagd den Jäger unterstützen, gestaltet. Ein Beispiel hierfür ist eine Katze, die im Dorf für die Köchin (eine dicke, alte Oma-Katze) Gewürze mahlt und dabei von Zeit zu Zeit niesen muss und somit eine Wolke aus Gewürzstaub in der Umgebung verteilt. Es sind diese kleinen und liebevollen Details, die für den Verlauf des Spiels eigentlich absolut irrelevant sind, aber trotzdem eine Atmosphäre schaffen, die sich von Gemütlichkeit bis ansprechenden Realismus erstrecken.
Story
Im Vergleich zu vorherigen Monster Hunter Teilen fällt die Story bei World recht umfangreich aus. Man wird mit zahlreichen Cinematics sowie Gesprächen durch eine Geschichte geführt, die das Vorankommen durch die Gebiete der Welt und das Jagen stärkerer Monster unterstützt. Im Vergleich zu anderen Spielen ist die Geschichte jedoch recht seicht, die Gespräche finden quasi als Monolog der NPCs statt, da der Jäger selbst nie ein Wort spricht. Man hat also auch keinen Einfluss auf den Ablauf der Geschichte. Allerdings erhebt Monster Hunter seit jeher auch keinen Anspruch darauf, besonders gut eine Geschichte zu erzählen, das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf den Kämpfen sowie dem Sammeln stärkerer Ausrüstung.
Kampf
Bei der Jagd auf die Monster stehen dem Jäger insgesamt 14 verschiedene Waffenklassen zur Verfügung. Jede davon besitzt einen ganz eigenen Satz von Angriffen und somit ein ganz eigenes Bewegungsmuster und Strategie. Zusätzlich kann jede Waffe mit einem von fünf Elementen versehen sein und damit beim Monster Elementarschaden verursachen. Ob man mit einem Langschwert das Monster mit schnellen gezielten Hieben im Nahkampf vernichtet oder doch lieber mit einem Bogen auf Distanzangriffe setzt, das bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Durch die Große Auswahl an Waffen findet sich für jeden Spielstil etwas. Es gibt sogar (kein Witz) Maschinengewehre in Form der Klasse schweres Bogengeschütz. Im Kampf selbst stehen dem Jäger eine Vielzahl von Items zur Verfügung, mit denen sich der Ablauf erleichtern lässt. Ganz wichtig natürlich der Megatrank- Jägers bester Freund! (ein Item zur Wiederherstellung von Lebenspunkten). Es gibt aber auch Fallen, Bomben oder Tränke zur Steigerung des Angriffs oder der Verteidigung. Eine Neuerung im Kampfsystem, welche mit World Einzug gefunden hat, ist die Klammerklaue. Mit ihr kann sich der Jäger an das Monster heranziehen und es am Monster hängend oder darauf sitzend verwunden, sodass es dort leichter Schaden nimmt. Die Klaue ermöglicht es aber auch, bestimmte Geschosse wie Steine oder Kapseln auf das Monster zu feuern, je nach Geschoss mit einer anderen Wirkung. Die Kämpfe an sich ähneln jeder für sich einem Bosskampf. Das zu tötende, große Monster besitzt eine hohe Menge an Lebenskraft. Diese gilt es durch wiederholte Angriffe auf 0 zu senken. Dabei kann mitunter eine Zeit von bis zu 50 Minuten vergehen da das Monster sich natürlich gegen sein jähes Ableben wehrt. Um den Kampf nicht ganz so sehr in die Länge zu ziehen ist es entscheidend, mit der richtigen Waffe und mit der richtigen Taktik gegen ein Monster in den Kampf zu ziehen. Dabei lernt man im Laufe der Zeit, welches Monster an welcher Stelle besonders verwundbar ist oder welche Art von Elementarschaden besonders wirksam ist. Es gibt allerdings in Monster Hunter keine Lebensbalken der Gegner, man muss also durch das Verhalten des Monsters abschätzen können, wie sehr man es bereits verwundet hat. Besonders gegen Ende und Endgame des Spieles hin werden die Kämpfe anspruchsvoll, es ist also notwendig, immer voll konzentriert auf Jagd zu gehen. Hilfreich ist es auch, wenn man die Angriffsmuster und Taktiken der verschiedenen Monster kennt, das ergibt sich aber ohnehin mit der Zeit. Die Jagd kann auch zusammen mit bis zu drei anderen Jägern stattfinden. Dabei verteilen sich die Angriffe des Monsters (oder der Monster) besser auf die Anzahl der Spieler, sodass der einzelne Jäger effektiver zum Angriff kommt. Gleichzeitig sind die Lebenspunkte des Monsters aber erhöht. Das Zusammenspiel mit anderen über das Internet empfand ich persönlich immer als sehr angenehm, da das Spiel über eine freundliche und hilfsbereite Community verfügt.
Bewertung
Monster Hunter World ist der wahrscheinlich beste Ableger seiner Spieleserie bisher. Es überzeugt hinsichtlich seiner grafischen und spieltechnischen Gestaltung, nur die Geschichte könnte ausgefeilter und tiefgehender sein sowie den Spieler mehr mit einbeziehen. Mit diesem Spiel hat Capcom viele Einstiegshindernisse überwunden und alte Schwächen deutlich verbessert. Durch seine Verfügbarkeit auf vielen populären Plattformen ist es auch für Spieler sehr zugänglich. Dadurch konnten sie auch einen großen Erfolg mit ihrem Spiel verbuchen, es verkaufte sich sehr gut und erhielt sehr gute Bewertungen der Spieler. Für alle, die noch nicht das Vergnügen mit dieser Spielserie hatten, wäre also dieser Teil ein hervorragender Einstieg, um den Nervenkitzel einer Monsterjagd einmal selbst zu erleben.
Referenzen
Philipp Porsch, WS2020