Diese Wiki-Seiten wurden von Studenten im Rahmen der Vorlesung GameDesign am efi erstellt.

Oxenfree (2016)

von Night School Studio

TypGrafik Thriller Adventure
SpielerSingleplayer
ArchitekturPC, PS4, Nintendo Switch, Mobile
Spieldauer4–5h
AuszeichnungenIndependent Games Festival 2016: „Excellence in Visual Art“, „Seumas McNally Grand Prize“


Beschreibung

Fünf Teenager treffen sich nachts auf einer verlassenen Insel. Gerüchten nach soll es in einer kleinen Höhle in der Nähe des Strandes einen Ort geben, an dem man mit Hilfe eines Taschenradios übernatürliche Frequenzen empfangen kann. Die Hauptprotagonistin Alex begibt sich mit ihrem Stiefbruder Jonas zu einem dieser Orte und öffnet mit Hilfe eines alten Radios ein Portal.

Beide durchleben eine Vision und wachen mit einem Filmriss in einem ehemaligen Funkturm auf. Dort erhalten sie einen Notruf von ihren Freunden Ren und Clarissa, die an völlig verschiedenen Orten aufgewacht sind.

Abhängig von der Entscheidung des Spielers wird entschieden, wer zuerst gerettet werden soll und wie die Geschichte verläuft.

Formales Design

  • Single Player
  • Extrem Interaktiv: Steuerung über Sprechblasen, die das Gespräch mit den anderen Charakteren beeinflussen und die Handlungen verändern.
  • Außerdem Steuerung über Frequenzen eines Radios zur Kommunikation mit Geistern.
  • Es gibt keine Quests und kein fest Vorgeschriebenes Ende. Je nachdem wie man sich entscheidet endet die Geschichte auch. Man entdeckt die Insel und ihre Geheimnisse und genießt dabei die Geschichte.
  • Man sucht nach Anomalien und Briefen auf der Insel, um das Geheimnis raus zubekommen

Emotionales Design

Die Dialoge sind sehr authentisch und interessant gestaltet, da bei diesem Spiel eher die Story wichtiger ist als das Bewältigen von Herausforderungen an sich. Man kann sich gut mit den Charakteren identifizieren. Das liegt vor allem daran, dass man den Verlauf der Geschichte selbst gestalten kann, je nachdem was man auswählt im Gespräch zwischen Alex und den anderen Protagonisten. Oxenfree sorgt vor allem durch seine spannende Geschichte und seine clevere Präsentation für Gänsehaut. Das grandiose Sound-Design jagt besonders bei der Kommunikation mit den Geistern immer wieder kalte Schauer durch den Rücken. Komplizierten Rätsel, Sprungeinlagen oder Kämpfe gibt es nicht. Wenn wir nicht durch die Gegend spazieren und mit der Gruppe sprechen, suchen wir im Radio nach der richtigen Frequenz, um den Geistern zu lauschen oder Türen zu öffnen. Für Oxenfree benötigt man Geduld und keine schnellen Reflexe.

Mediales Design

Oxenfree beeindruckt vorallem durch sein mediales Design. Die Grafik ist im Retro 80er Jahre Stil gestaltet und bietet eine außergewöhnliche Sichtweise durch die 2,5D Perspektive. Der Retro Stil wird unterstützt durch Glitch Effekte in der Grafik ähnlich wie bei einer VHS Kassette und durch die Steuerung der Radio Frequenzen. Die Grafik ist in einem Aquarell artigen Stil animiert mit viel Liebe zum Detail. Insgesamt ist die Farbgebung und Gestaltung der Szenerie sehr mysteriös und schauererregend ohne dabei an Ästhetik zu verlieren. Die Musik ist sehr atmosphärisch und begleitet das Spiel sehr gut.

Bewertung

Oxenfree ist tatsächlich unheimlich, auch ohne irgendwelche Blutfontänen oder billige Schockeffekte. Das liegt vor allem an der guten Geräuschkulisse, von den Umgebungsgeräuschen über die atmosphärische Musik bis zu den super inszenierten Unterhaltungen mit den Geistern un Protagonisten. Wer also Interaktive Thriller mag im Stil von “Stranger Things” und ohne viel Stress und Hektik eine gute Geschichte durchspielen möchte, ist hier richtig. Das Spiel lässt die Möglichkeit nicht nur einmal zu spielen, sondern auch neue Entscheidungswege auszuprobieren, um einen komplett neuen Verlauf zu erleben. Daher kann man sich auch länger als 4–5h damit befassen, wenn man möchte. Ein interessantes Feature ist in diesem Kontext auch die im Abspann gezeigte prozentuale Entscheidungsverteilung anderer Spieler (5% aller Spieler wählten diesen Weg, statt diesem”), die nochmal Anreiz bietet neue Wege auszuprobieren. Dennoch könnte das Spiel etwas mehr Rätsel oder tatsächliche Herausforderung vertragen, da die Insel sehr klein ist und man schnell alle Orte abgeklappert hat. Trotzdem ist es ein sehr schön gestaltetes Indie Spiel mit packender Geschichte im Retro Stil und mal was ganz anderes.

Referenzen


  
  
  
  


Lora Shishkova, WS 2019/20

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